
Stuttgart hat das Zwei-Grad-Ziel bereits verfehlt, dort ist alleine in den letzten 50 Jahren ein Temperaturanstieg von 2,27 Grad festzustellen. Im wärmer gewordenen Baden-Württemberg fühlen sich inzwischen Gottesanbeterinnen und Tigermücke wohl. Vielen Bürgerinnen und Bürgern geht es ähnlich, denn viele sind in guter gesundheitlicher Verfassung, leben in gut isolierten Wohnungen und Häusern mit Garten.
In der Bevölkerung gibt es aber auch vulnerable Gruppen, die besonders bei dem Auftreten von Hitzeextremen gefährdet sind. Hierzu zählen ältere Menschen, Säuglinge, (Klein-) Kinder und kranke Menschen.
Viel Flüssigkeit zu sich nehmen, schattige Bereiche und kühle Innenräume aufsuchen hilft kurzfristig. Wenn es allerdings wie in diesem Jahr wochenlang nicht regnet und anhaltend sehr warm ist, sind viele Bereiche unserer Stadt schon am Vormittag so aufgeheizt, dass ein längerer Aufenthalt kaum möglich ist.
Durch städtebauliche Planungsmaßnahmen, die einen Temperaturanstieg berücksichtigen, können wir Wärmeinseln vorbeugen und reduzieren. Wie aber gehen wir mit den Bestandsflächen um, die an heißen Tagen zu echten Hotspots werden?
Da sind zum Beispiel die gläsernen Bushaltestellen, vorbildlich überdacht, damit die Nutzerinnen und Nutzer nicht nass werden. Im Sommer hält man es dort in der prallen Sonne als Mensch nicht aus. Vielleicht könnten wir diese als Gewächshaus umwidmen? Die Tomaten würden sich sicherlich freuen.