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Erwin Schneider, 80 Jahre SPD - Festveranstaltung mit Hans-Jochen Vogel

Veröffentlicht am 17.10.2008 in Ankündigungen
Reichstag

2008 feiert das Schorndorfer SPD-Mitglied Erwin Schneider die 80-jährige Zugehörigkeit zur SPD. Aus diesem Anlass spricht der frühere Parteivorsitzende Hans-Jochen Vogel im Rahmen einer Festveranstaltung am Samstag, den 29. November 2008 in der Schorndorfer Galerie für Kunst und Technik. Beginn ist um 16.30 Uhr. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.

Gewerkschafter und Sozialdemokrat - der Werdegang von Erwin Schneider

Erwin Schneider wurde 1914 im Stuttgarter Westen geboren. Er wuchs als jüngster Sohn eines politisch eher uninteressierten Schneiders und einer Hausfrau mit drei Geschwistern in einem Hinterhaus im Stuttgarter Westen auf.

In der Kindheit prägend waren regelmäßige Besuche in den Stuttgarter Waldheimen und das Singen im Kinderchor. Aus diesem sozialistisch geprägten Umfeld heraus, dann 1928 der Eintritt in die SAJ (Sozialistische Arbeiterjugend).Der Jugendverband wurde nach dem Zusammenschluss von SPD und USPD 1922 aus deren Jugendverbänden gegründet. Mit dem Eintritt in die SAJ begann damit auch die Zeitrechnung der heute 80-jährigen Mitgliedschaft Erwin Schneiders in der SPD.

In der zweiten Jahreshälfte 1931 spaltete sich die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) von der SPD ab, dabei verließen ca. 5000 Mitglieder die SAJ und schlossen sich dem Sozialistischen Jugendverband (SJVD) der SAPD an, unter ihnen Willy Brandt und 1932 auch Erwin Schneider. Wie in den Erinnerungen Willy Brandts nachzulesen, gab es im Nachhinein einen formellen Beschluss der SPD, dass Mitgliedschaften in der SAPD als durchgängige Zugehörigkeit zur SPD gelten.

Im Februar 1933 wurde Erwin Schneider dann zum letzten SAP-Parteitag nach Berlin entsandt. Mit dem Fahrrad bewältigte er die Strecke Stuttgart-Berlin-Stuttgart. Dort erlebte er, wie der Reichstag in Flammen aufging und die sich anschließenden Verhaftungswellen. Noch im Jahr 1933 wurde er des Hochverrats angeklagt, ihm wurde unter anderem das Verteilen von Flugblättern zur Last gelegt. Er wurde zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, die er im Heilbronner Landesgefängnis absitzen musste.

Nach seiner Freilassung 1934 arbeitete Erwin Schneider im Rahmen der „Landhilfe“ in Schleswig-Holstein. Der Druck der Verfolgung ließ aber nicht nach. So kam es zu seiner Verhaftung und 14-tägigem Verhör durch die Polizei. 1935 dann die Rückkehr nach Stuttgart und Arbeit in der Norma-Kugellagerfabrik. Wieder Verhaftung und Verhör durch die Gestapo. 1936 dann der Umzug nach Cannstatt.

1944 wurde Erwin Schneider von der Wehrmacht eingezogen und musste in Polen und Ungarn an die Front. „Ich erschieße keine Menschen“ sagte sich der „Soldat“ Schneider. Das habe er auch eingehalten. Danebengeschossen habe er aber wie ein Verrückter. Immer verbunden mit dem Gedanken: „Diese Patrone trifft keine Menschen mehr.“ Mit einem Streifschuss Anfang 1945 endete für ihn der 2. Weltkrieg im Lazarett.

Nach 1945 Neubeginn der SPD, Gründung der Falkengruppe in Cannstatt und vor allem ab 1954 eine steile Karriere im Betriebsrat der TWS. Schon nach wenigen Jahren wurde er zum Betriebsratsvorsitzenden der 4.000 Beschäftigten der TWS gewählt. Die Tätigkeit in der SPD beschränkte sich aus Zeitgründen auf die praktische Mithilfe in Wahlkämpfen.

In der Familie Schneider war vor allem Luitgard, mit der Erwin Schneider seit 1955 verheiratet ist und zwei Kinder Liane und Gerd hat, für die aktive Parteiarbeit zuständig. Luitgards Vorstandsämter und das Mandat im Bezirksbeirat Cannstatt stehen dafür.

1978 dann der Umzug der Familie ins Remstal mit den Stationen Grunbach und Schorndorf. In Schorndorf gründete Luitgard das Seniorenforum, dessen Ehrenvorsitzende sie heute ist. 2008 feiert Erwin Schneider neben vier anderen baden-württembergischen Jubilaren die 80-jährige Zugehörigkeit zur SPD.

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