Neustart: Museumslandschaft kommt in Fahrt

Veröffentlicht am 11.02.2011 in Kommunalpolitik
Haus auf der Mauer
Haus auf der Mauer mit Comicmuseum inside

Beitrag von SPD Stadtrat Frieder Stöckle für Schorndorf Aktuell vom 10.2.2011 - Es gab Zeiten, da löste das Wort ‚Museum’ einen Gähnreiz aus. Die beiden dunklen Vokale assoziierten Römerscherben in Vitrinen – daneben endlose Bleiwüsten, die niemand wirklich lesen wollte. Und vor allem: „nichts anfassen!“

Das hat sich grünlich geändert. Im museumsdidaktisch inszenierten modernen Museen sollen die Besucher anfassen, ausprobieren, spielerisch rekonstruieren. Das neueste Beispiel eines solchen Angebots ist das ‚Neue Museum’ im Landesmuseum Altes Schloss Stuttgart. Museen sind heute keine statischen Institutionen mehr, in denen Exponate, einmal organisiert und präsentiert, dauerhaft starr verharren. Museen heute sind dynamische Bürger-Einrichtungen in denen viel passiert: von wechselnden Ausstellungen über Zielgruppenangebote und offene Gesprächkreise bis hin zu lokalen Treffpunkten mit Bürgerhauscharakter. Zu den ‚klassischen Aufgaben’ des Sammelns, Aufbereitens, Ordnens und Präsentierens kommt heute als wichtigste Aufgabe das Vermitteln: die ‚Erinnerungseinrichtung Museum’ muss ein Kommunikationsangebot an die Menschen bereithalten:
  • Wo kommen wir her?
  • Wie ist entstanden was uns heute prägt?
  • Welche Zukunftshorizonte sind für ein gutes Leben wichtig?
Auf das ‚Alleinstellungsmerkmal’ Gottlieb Daimler bezogen, geht es darum, einerseits zu verstehen, welche regionalen, technischen, gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Dynamiken dazu führten, dass der deutsche Südwesten eine Erfinder-Schwerpunktregion war. Und es muss der Anschluss an die Zukunft gezeigt und vermittelt werden: Innovation und ‚Erfindung’ heute – und vor allem morgen. In Zeiten dramatischer, ja atemberaubender Veränderung in technologischer und gesellschaftlicher Hinsicht sind Museen heute verlässliche und hilfreiche Angebote zur Identitätsbildung. Die SPD-Fraktion unterstützt deshalb das von der Verwaltung vorgelegte Entwicklungs -und Organisationsmodell zur Neuordnung der Museumslandschaft Schorndorf. Der zeitliche Fahrplan zur Wiederbesetzung der Leitungsstelle auf 1. Januar 2012 ist zieldienlich und lässt genügend Spielraum, auch intern Vorbereitungen zu treffen. Wir sind dankbar, dass von einer ¾ Stelle ausgegangen wird. Richtig ist auch die Vorgabe an das Anforderungsprofil, eine Historikerin/einen Historiker mit Schwerpunkt Museumspädagogik und möglichst einem Schwerpunkt Technikgeschichte zu berufen. Und natürlich haben wir einen „Aufholbedarf in punkto Museumspädagogik“. Die Schulen werden sich zu Ganztagesschulen weiterentwickeln, deshalb sind projektorientierte, fächerverbindende und handlungsorientierte Angebote notwendig, für deren Erarbeitung und Entwicklung sowohl die verbeamteten Historiker der Schulen als auch die vielen aktiven Ehrenamtlichen aus den Reihen des Heimatvereins in Frage kommen. Es sollte dahin kommen, dass der „Museumstag“ einen festen Platz im Curriculum der Primarstufe wie der Sekundarstufe hat. Wir begrüßen auch die in der Verwaltungsvorlage genannte ‚Projektgruppe’. Sie ist eine Weiterentwicklung des ‚Museumsbeirates’ und kann die entscheidenden Weichen stellen. Wenn Museumsleitung und Kulturforum konstruktiv zusammenarbeiten, unterstützt von der aktiven und hellwachen Projektgruppe, können die Ziele einer positiven Neuausrichtung der „Museumslandschaft Schorndorf“ bestens erreicht werden – das wird dann ein „Magnet-Feld’’ auch für die nähere und fernere Region. Frieder Stöckle

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