SPD Stadtrat Hans-Ulrich Schmid Beitrag von SPD Stadtrat Hans-Ulrich Schmid - Die Architektenkammer Baden-Württemberg sieht im Vorhaben Stuttgart 21 eine
„Rücknahme der zerstörerischen Eingriffe zu Beginn des letzten Jahrhunderts, als eine gigantische Eisen- und Schotterfläche an das Herz der Stadt herangeführt wurde".
Das bedeutet, neben den erheblichen verkehrlichen Verbesserungen (ICE-Halt an Messe/Flughafen, schnelle Trasse nach Ulm, besseres regionales Zugangebot) von der die Menschen in der gesamten Region profitieren, hebt Stuttgart 21 die Teilung der Landeshauptstadt durch die bestehenden Gleisanlagen auf. Die Stadt wächst zusammen.
Jeder, der gegen die weitere Bebauung der grünen Wiese im Stuttgarter Umland eintritt, muss begrüßen, dass mit Stuttgart 21 einhundert Hektar gut erreichbare und hochwertige Flächen für Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Grünanlagen geschaffen werden. Was nützt das uns in Schorndorf? Unsere Flächen werden geschont und von einer modernen und attraktiven Stuttgarter Innenstadt profitiert auch immer das Umland.
Noch ein Wort zur Legitimation des Projekts. Stuttgart 21 ist demokratisch begründet. Die gewählten Vertreter vom europäischen Parlament, über Landtag, Region bis zum Stuttgarter Gemeinderat haben diesem Projekt mit ¾-Mehrheit zugestimmt. Und das auf der Basis einer Debatte, die seit Mitte der 80er Jahre auf fachlicher und politischer Ebene ausführlich geführt wurde. Dennoch hätten die Bürger ausführlicher beteiligt werden sollen.
Das Rad kann aber jetzt nicht zurück gedreht werden. Der Bau hat begonnen und allein unter pragmatischen Gesichtspunkten gibt es kein Zurück. Bei einem Baustopp fließen die Milliarden-Investitionen nicht nach Stuttgart, sondern in Verkehrsprojekte anderer Regionen Deutschlands mit denen wir im Standortwettbewerb stehen. Auch deshalb steht die SPD mit 84 Prozent Zustimmung der Delegierten auf dem letzten Landesparteitag zu Stuttgart 21 und für die Verbesserung des Bahnknotens.
Die Gegner des Vorhabens würden gut daran tun, jetzt von Konfrontation auf Kooperation umzuschalten, und an der Ausgestaltung des neuen Stadtviertel mitzuarbeiten.