In die Zukunft investieren

Veröffentlicht am 12.01.2022 in Fraktion

Wald ist heute kein unberührter Urwald mehr. Die unterschiedlichen Nutzungsansprüche haben im Laufe der Jahrhunderte auch die Schorndorfer Wälder verändert und sind typische von Menschen geprägte Wirtschaftswälder. Dem Schorndorfer Stadtwald geht es wie vielen Wirtschaftswäldern in Deutschland: Zu wenig Niederschlag, zu wenig Vielfalt, zu viele Schädlinge. Unser Förster Julian Schmitt tut was er kann, aber das schmale Budget reicht nur für das absolute Minimum an Pflege- und Pflanzmaßnahmen.

50.000 € im Jahr sind für 2022 eingestellt, bis zu dreimal so viel könnte sinnvoll in den Wald investiert werden. Auf Kosten der Zukunftsfähigkeit hat unser Wald lange genug grüne Zahlen geschrieben. Wir verschieben eine Baustelle in die Zukunft, die schon jahrelang aufgeschoben wurde. Bevor Förster Schmitt in Schorndorf angestellt wurde, war die Stelle jahrelang zwar besetzt, es wurde aber krankheitsbedingt nur ein kleiner Teil der Planungen und Maßnahmen umgesetzt. Dieses Defizit ist bis heute noch nicht aufgearbeitet und bezieht sich nicht nur auf den Einschlag, der gewinnbringend verkauft werden kann. Es sind auch einige Waldbestände noch nicht aufgeforstet oder planmäßig durchforstet.

Das erhöht den Aufwand der Pflege und schmälert zudem die Qualität der Bäume – und damit die Gewinne aus Holzverkäufen in der Zukunft. Damit ist es nicht nur ein ökologisches Wunschprojekt, sondern eine verpasste Investition mit hoher Rendite.

Neben der ökologischen und wirtschaftlichen Bedeutung hat der Wald auch eine bildungs- und soziale Funktion. Das Interesse und die Beteiligung an der Eichenpflanzaktion zeigen dies in besonderem Maße. Als prägende Kulturlandschaft Mitteleuropas ist der Wald Erholungsgebiet zum Spazieren, Fahrradfahren, Walken und Joggen. Auch die Schorndorfer Erholungswaldbereiche in der Kernstadt und den Ortsteilen haben einen hohen Stellenwert im Rahmen der Freizeitnutzung und der Gesundheitsfürsorge der Bevölkerung. Bestimmt auch, weil die Nutzung des Waldes wenig reglementiert und für alle Bürgerinnen und Bürger völlig kostenlos ist.

Das Land Baden-Württemberg will als Klimaschutzland zum internationalen Maßstab und Schorndorf bis 2035 klimaneutral werden. Es wird Zeit, dass die grün-schwarze Landesregierung den Kommunen endlich ausreichend finanzielle Unterstützung zukommen lässt, um notwendige Pflichtaufgaben zu finanzieren und Klimaschutz konkret zu machen. Dann können auch die anderen Fraktionen in Schorndorf nicht wegen 50.000 € an unserem Waldumbau sparen und für wenig Geld viel Klimaschutz gewinnen. Es wird Zeit, dass wir in Schorndorf unseren gutgemeinten Beschlüssen auch Taten folgen lassen.

Gerne können Sie sich mit ihren Themen und Anliegen an mich wenden: Tim.Schopf@Schorndorf.de

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